Das Thema "Braucht Merzbach einen Supermarkt?" traf wohl einen Nerv der Bewohnerinnen und Bewohner der Ortsteile rund um den avisierten Standort eines Supermarktes am Ortsausgang von Merzbach. Partei und Fraktion der GRÜNEN hatten am 25. August dazu in den Merzbacher Hof geladen, und es waren rund 70 Bürgerinnen und Bürger erschienen. Nach einer kurzen Vorstellung des Projektes durch den Fraktionsvorsitzenden, Nils Lenke, selbst Merzbacher, entspann sich eine lebhafte Diskussion über die Notwendigkeit, die Lage und die Art einer Einkaufsmöglichkeit für die Ortschaft.

Ungefähr die Hälfte der Anwesenden würde eine alternative Einkaufsmöglichkeit, möglichst in einem Bestandsbau, bevorzugen. Eine große Mehrheit der Anwesenden lehnte einen reinen Supermarkt ohne Frischetheke ab: nur 5 von ca. 70 Personen begrüßten das Vorhaben. Bedenken hinsichtlich der Lage gab es auch hinsichtlich Naturschutz und Klimafolgen, hier ins-besondere wegen der Überflutungsgefahr des Marktes an sich, aber auch eine möglicherweise vermehrte Wasserverdrängung in nahegelegene Bebauung.  Die Verkehrsanbindung und die mögliche Zunahme des Verkehrs in Verbindung mit höherer Lärmbelastung kamen ebenfalls zur Sprache. Die Erreichbarkeit für Kunden, die nicht gut zu Fuß sind, sollte sichergestellt werden, etwa durch eine Anbindung an die Route des Landhüpfers. In Bezug auf die Rentabilität gab es Befürchtungen, dass bei mangelndem Umsatz des Supermarktes Leerstand und damit eine Bauruine droht. Einhellig begrüßt hingegen wurde, dass die Planung ein Café vorsieht. Solch einen Ort der Kommunikation und gepflegter Kaffeekultur wird gerade von älteren Mitmenschen gewünscht.

Von den Teilnehmenden kam auch die Anregung, ob nicht statt eines Supermarkts ein Dorfladen neuen Typs, wie sie auch in anderen ländlichen Kommunen mit innovativen Konzepten entstehen, eine bessere Lösung für Merzbach wäre. Diese Idee soll nun weiter diskutiert werden. Auch wollen die GRÜNEN eine weitere Veranstaltung zum Thema Supermarkt organisieren, bei der der Investor miteinbezogen werden soll, damit dieser auf die Fragen und Bedenken eingehen kann. (ov/fr)