Rettet die letzte Platane in der Keramikerstraße!

Es geht um den Erhalt einer etwa 40 Jahre alten Platane: Sie steht in der Rheinbacher Keramikerstraße, schräg gegenüber dem Zugang zum Bahnhof am Rand zwischen Bürgersteig und Straße, hat einen Stammumfang von rd. 2,15 m (gemessen in 1 m Höhe) und ist die letzte dort verbliebene von ehemals sieben. Nun soll sie nach einem Beschluss der Mehrheit im Ausschuss für Stadtentwicklung gefällt werden. Denn die Platane steht direkt an einer geplanten Erschließungsstraße aus einem Neubaugebiet. Angeblich bekommt man durch das weitere Wachstum aller Voraussicht nach immense Verkehrssicherheitsprobleme.
Bisher war dort die Ausfahrt aus der ehemaligen Majolika-Fabrik. In den Jahren, die sie dort steht hat sie da die ein- und ausfahrenden Fahrzeuge nicht behindert. Das Argument, dass ja stattdessen im Neubaugebiet Bäume gepflanzt werden, läuft ins Leere, denn diese Bäume stehen in keinem Zusammenhang mit der Fällung der Platane. Für die Platane soll lt. Verwaltungserläuterung extern (woauchimmer) ein Ausgleich hergestellt werden – und bis der dieselbe Wirkung für die Reinhaltung der Luft hat, wie diese Platane, wird es Jahrzehnte dauern. Wie viel „Restlebenszeit“ die Platane noch besitzt, ist der Verwaltung der Stadt nicht bekannt: Aber lt. Wikipedia haben Platanen eine Lebenserwartung von 100-300 Jahre! Die Rheinbacher Platane ist also ein relativ junger Baum, der noch viele Jahre zu leben hätte! Paradox ist zudem: In Rheinbach wurden im vergangenen Jahr 292 Bäume festgestellt, die aufgrund der klimatischen Veränderungen und des Straßenverkehrs so geschädigt sind, dass sie gefällt werden müssen – damit verbunden ist ein Arbeitsaufwand über mehrere Jahre. Offenbar spielt dann das Fällen eines gesunden Baumes keine Rolle mehr. Ein positiver Effekt des Erhalts wäre eine Verkehrsberuhigung an dieser Stelle: Wenn der Baum stehen bliebe, müsste die Fahrbahn an dieser Stelle angepasst werden. Ein Verkehrsspiegel gegenüber der Einmündung wurde als Lösung überhaupt nicht in Erwägung gezogen, wäre aber sicher eine Maßnahme zur Verkehrssicherheit und würde zudem die Autofahrer zu mehr Vorsicht veranlassen!
Im Januar hat der Stadtentwicklungsausschuss den Beschluss gefasst, konzertiert mit allen linksrheinischen Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis gegen Klimafolgeschäden aktiv vor zu gehen. Zudem hat der Rat der Stadt Rheinbach in seiner Sitzung am 2. Dezember einmütig beschlossen, dass künftig alle Maßnahmen unter dem Vorbehalt der Klimaverträglichkeit entschieden werden sollen. Auch wenn die Entscheidung des Umwelt-Ausschusses vor diesem Ratsbeschluss lag: In Zeiten, wo jeder Baum einen wichtigen Betrag zur Luftreinhaltung leistet, ist das Fällen dieser wunderbaren Platane mit ihrer ausladenden Krone an einer gut befahrenen Straße kontraproduktiv und nicht mit dem Klimaschutz verträglich – denn an ihrem Standort bindet sie das CO2 des Autoverkehrs sowie der Dieseltriebwagen der Voreifelbahn und spendet Sauerstoff. Wenn in Brasilien Regenwälder der Profitgier von Unternehmern zum Opfer fallen, schreit die Welt auf. Bei einer einzelnen Platane schweigt man – zumindest hier in Rheinbach!

Petition zum Erhalt der Platane auf change.org

Unser Antrag zum Erhalt der Platane

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